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Jogging, Tracking, Targeting

Der Peter Tauber, Bundestagsabgeordneter und Generalsekretär der CDU, joggt gerne und ausgiebig. Und wenn er joggt, tut er das auch gerne auf Twitter kund.

Heute war Peter Tauber auch beim Joggen unterwegs und veröffentlichte sein Laufergebnis anschließend auf Twitter.

Läuft! Ich bin gerade 13,7 km mit Nike+ gelaufen – mit einem Tempo von 5’47″/km. http://t.co/cnXrlziNZf #nikeplus pic.twitter.com/j3zhaAaZKd

— Peter Tauber (@petertauber) 15. Februar 2015

Der Peter Schaar ist u.a. ehemaliger Bundesbeauftragter für den Datenschutz. Auch nach Ende seiner Amtszeit beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Datenschutz und äußert sich dazu auch auf Twitter. — Was haben Peter Tauber und Peter Schaar miteinander zu tun ? Das weiß man im Einzelnen nicht so genau, heute aber begegneten sie sich auf Twitter, als Peter Schaar dem Peter Tauber nach dessen Jogging-Meldung folgende Nachricht schickte:  

.@petertauber Bei aller Hochachtung vor Ihrer Laufleistung: Muss die Welt das wirklich wissen? #Nike — Peter Schaar (@Peter_Schaar) 15. Februar 2015

Nun gibt es viele Leute, die dem Peter Tauber zu seinen Jogging-Tweets auf Twitter Nachrichten schicken. Das geht schon länger so, seit er sich über diese Tweets öffentlich mit dem Hinweis auf die Nutzung eines Produkts der Fa. NIKE äußerte. Nicht selten handelt es sich dabei um Bashing, aber er ist im Umgang mit derartigen Tweets schon sehr geübt. Nicht nur unter diesem Gesichtspunkt stellt sich die Frage, mit welchem Ziel die Leute derartiges Bashing betreiben: Den Peter Tauber beeindruckt das nicht sonderlich (muss es auch nicht), es  ist seine Sache, wie oft er joggt und welche Messtechnologien er hierbei verwendet, und von öffentlichem Interesse ist das Ganze grundsätzlich mal nicht.

Wie aber war der Tweet von Peter Schaar zu verstehen, der ja nun nicht gerade im Verdacht steht, sich an Bashings zu beteiligen ? Peter Tauber hat ihn so verstanden:

@Peter_Schaar Nein. Sie müssen mir aber auch nicht folgen.

— Peter Tauber (@petertauber) February 15, 2015

 Es ist nicht auszuschließen, dass diese Antwort auf einem Missverständnis der Frage von Peter Schaar beruhte. Wie gesagt, die bisherigen Veröffentlichungen von Peter Schaar lassen nicht den Schluss zu, dass er sich mit seiner Frage in die Riege derjenigen einreihen wollte, die Peter Tauber im Zusammenhang mit seinen Jogging-Tweets wegen vermeintlicher Schleichwerbung, angeblicher Profilierungssucht oder sonstigen Abwegigkeiten attackieren. Deswegen steht zu vermuten, dass Peter Schaar den Peter Tauber mit seiner Frage vielleicht auf ein ganz anderes, nämlich mit dem Thema Datenschutz zusammen hängendes Problem aufmerksam machen wollte.

Fragt sich nur, was Peter Taubers Jogging-Tweets mit Datenschutz zu tun haben ? Ganz einfach: Klickt man z.B. auf den Link im heutigen Jogging-Tweet von Peter Tauber, erhält man diese Kartenansicht mit der exakten Laufstrecke, Angaben über die zurückgelegte Strecke und die benötigte Zeit.

Aber nicht nur das: Bewegt man den Cursor über das Streckendiagramm am unteren Rand der Grafik, kann man sich sekundengenau anzeigen lassen, wo sich Peter Tauber zu welchem Zeitpunkt seines Laufes befunden hat.

petertauber-nike-2

Nun joggt der Peter Tauber wie gesagt öfters, mal an seinem Wohnort, mal in Berlin, mal anderswo, und er veröffentlicht seine Läufe mit diesen oder ähnlichen Informationen eben häufig auf Twitter. Die Frage, die man sich in diesem Zusammenhang durchaus stellen kann und die sich vielleicht auch Peter Schaar gestellt hat, ist: Sieht Peter Tauber in der häufig wiederkehrenden Veröffentlichung derartiger Daten kein Problem ? Immerhin lassen sich mit diesen Daten ziemlich aussagekräftige Bewegungsprofile erstellen. Peter Tauber wechselt auch nicht ständig die Laufstrecke, hat also durchaus „Stammstrecken“. Und die Zeiten, zu denen er regelmäßig joggt, lassen sich auch relativ genau ermitteln (zumindest dann, wenn er in Berlin joggt). Wenn jemand es also aus welchen Beweggründen auch immer darauf anlegen sollte, Peter Tauber beim Joggen zu, sagen wir es mal neutral, begegnen, wären ihm die Jogging-Tweets von Peter Tauber hinsichtlich Ort und Zeit eine wertvolle Hilfe. Targeting der besonderen Art sozusagen.

Führt man sich jetzt noch mal Peter Schaars Frage – „Muss die Welt das wirklich wissen ?“ – vor Augen, ist die Antwort auf die Frage, ob Peter Tauber diese Frage missverstanden haben könnte, vielleicht schneller gefunden. Tatsache ist doch: Peter Tauber ist ein deutscher Spitzenpolitker. Welche Sicherheitsstufe er hat und welche Maßnahmen zum Schutz seiner Person veranlasst sind, ist der Öffentlichkeit aus gutem Grund nicht bekannt. Jedenfalls ist er aber nicht irgendwer und die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte im Umgang mit Terror-Anschlägen zeigen, dass in der Öffentlichkeit diesbezügliche Gefahrenlagen nicht immer hinreichend durchschaut werden können. Wer hätte seinerzeit schon auf Anhieb daran gedacht, dass Hans Martin Schleyer, Alfred Herrhausen oder Detlev Karsten Rohwedder das Opfer von RAF-Anschlägen werden könnten ? Tatsache ist auch, dass in den öffentlichen Haushalten Millionensummen für den Schutz unserer Politiker eingestellt werden müssen. Personenschutz ist eine sehr personalintensive und deshalb auch sehr kostenaufwändige Aufgabe. Das muss in heutigen Zeiten zweifelsohne geleistet werden. Die Frage, die sich im vorliegenden Zusammenhang aber stellt, ist: Macht es Sinn, sich einerseits sehr intensiv um den Schutz unserer Politiker zu kümmern, wenn auf der anderen Seite doch nicht ganz unsensible Daten wie z.B. diejenigen der Joggings von Peter Tauber ins Internet gestellt werden ?

Eine vergleichbare Frage hatte das Team von socialmediaDACH übrigens schon im Mai 2012 in diesem Beitrag aufgeworfen, seinerzeit im Zusammenhang mit Foursquare und der Freigabe von Geolocation-Daten auf Twitter. Damals ging es u.a. um eine Bundestagsabgeordnete, die in Regierungsverantwortung stand und – kein Scherz – von einem Friedhof in Magdeburg aus einen Tweet absetzte, aufgrund dessen man in Echtzeit den Standort der Dame ermitteln konnte.

Die Frage steht unverändert im Raum, und wenn man sich anhand dieser Frage mal kritisch fragt, was man veröffentlichen sollte, und was man vielleicht lieber nicht (oder nicht so) veröffentlichen sollte, versteht man vielleicht auch die Frage von Peter Schaar richtig ?

Im vorliegenden Fall hat sich der Verfasser getäuscht: Peter Schaar wollte Peter Tauber zwar nicht bashen, aber der mögliche Hintergrund seiner Frage wurde in diesem Fall vielleicht doch falsch eingeschätzt:    

.@petertauber Ich folge Ihnen als Spitzenpolitiker, nicht als Werbeträger oder Fitnessapostel

— Peter Schaar (@Peter_Schaar) 15. Februar 2015

Das ändert aber nichts daran, dass sich die Frage im hier erläuterten Sinne stellt. Etwas mehr Sensibilität wäre bei diesem Thema vielleicht nicht der schlechteste Ratgeber.

Bundestag Datenschutz MdB Peter Schaar Peter Tauber Sicherheit
15. Februar 2015 SocialHubParler

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